Johannisfriedhof

Der Johannisfriedhof Dresden wurde 1881 als Ersatz für mehrere geschlossene Friedhöfe in Dresden eingeweiht. Verwaltet wird er von einem eigenständigen kirchlichen Träger, dem Ärar (Stiftung) des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofs in Dresden.

Wahrzeichen ist die 1894 vom Architekten Paul Wallot geschaffene Feierhalle mit imposanter Kuppel. Bedeutende Bildhauer und Architekten wie Robert Diez, Selmar Werner und Johannes Schilling schufen zahlreiche imposante Grabdenkmäler, die bis heute den Wohlstand des Dresdner Bürgertums widerspiegeln.

2011 wurde der Johannisfriedhof durch eine Fachjury zum ersten „Schönsten Friedhof Deutschlands“ noch vor dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf gewählt und kurz darauf in das Denkmalpflegeprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ aufgenommen.

Mehr dazu hier: www.johannisfriedhof-dresden.de

Auf dem Johannisfriedhof gibt es 122 geschützte Einzelkriegsgräber für die Toten beider Weltkriege, darunter das von Helene von Gersdorff, die an ihrem 20. Geburtstag im Zuge des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms in der Heil- und Pflegeanstalt Großschweidnitz ermordet wurde. Hinzu kommen Sammelgräber für Luftangriffstote, Hingerichtete und Zwangsarbeiter verschiedener Nationen.

Als schützenswerte Sondergrabstätten werden die Grabanlagen für die Toten des Kapp-Putsches 1920 hier in Dresden und die Opfer der gewaltsamen Auflösung einer Versammlung des kommunistischen Kampfbundes gegen den Faschismus im Keglerheim an der Friedrichstraße 22 durch die Polizei erhalten.

Mit dem Johannisfriedhof verbindet uns eine lange Tradition. So nahmen wir in den vergangenen Jahren auf dem Ehrenhain an Beisetzungen von Luftangriffstoten teil, die bei Bauarbeiten in der Innenstadt geborgen worden waren, und gestalteten Gedenkfeiern zum 13. Februar – zuletzt während unserer Friedhofsrundfahrt am 13. Februar 2022.