Tote in die Stadt, 2018

Mit dem stadtweiten Kunstprojekt Tote in die Stadt erinnerten wir im Jahr 2018 an das Ende des Ersten Weltkrieges vor einhundert Jahren. Ziel des von der Künstlerin Susan Donath kuratierten Projektes war es, auf ein in Dresden fast vergessenes Ereignis aufmerksam zu machen.

Außerdem sollte die Erinnerung an die Opfer dieses Krieges mitten in das Herz der Stadt getragen und zur Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt angeregt werden. Spielt doch die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg und dessen Opfer, anders als in vielen anderen europäischen Regionen, in der städtischen Erinnerungskultur Dresdens kaum eine Rolle.


Das Projekt bestand aus drei unterschiedlichen Aktionen:

Vom 1. Oktober bis 31. Oktober 2018 lagen stadtweit 20.000 Postkarten mit den Geburts- und Sterbedaten sowie den Namen gefallener Soldaten aus. Die Karten verwiesen jeweils auf einen bestehenden Grabstein auf dem Nordfriedhof und griffen dessen Gestaltung auf. Mit der Postkarte wurde ein heute gängiges Werbemittel verwendet, das bewusst mit seiner Gestaltung im öffentlichen Raum irritieren sollte.

Mit einer Social-Media-Kampagne im gleichen Zeitraum wurde in kurzen Texten auf die Geschichte des Ersten Weltkrieges und die Spuren, die dieser in Dresden hinterlassen hat, aufmerksam gemacht.

Als dritter Bestandteil war am 11. November 2018 eine Führung über den Nordfriedhof, bei der eine deutschlandweit außergewöhnliche Gedenkanlage zum Ersten Weltkrieg vorgestellt und der Frage nachgegangen wurde, wie man mittelfristig mit der Erinnerung an die vielen Gefallenen umgeht, die in Dresden ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.