Vorstand

Friedhoefe

Am 17. August 2021 wählte die Mitgliederversammlung des Vereins Denk Mal Fort! e. V. einen neuen Vorstand, der aktuell aus 7 Mitgliedern besteht:


Holger Hase (Vorsitzender)
Dr. Justus H. Ulbricht (Geschäftsführer)
Sebastian Kieslich (Schatzmeister)
Heike Richter (Beisitzerin)
Tina Schnabl (Beisitzerin)
Dr. Johannes Schulz (Beisitzer)
Uljana Sieber (Beisitzerin)


Holger Hase
Vorsitzender

Der gebürtige Oberlausitzer (*1976) lebt seit 2000 in Dresden. Er hat Geschichte, Pädagogik und Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Neuere und Neueste russische Geschichte an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg studiert und verfügt über jahrelange Erfahrungen in der Erwachsenenbildung als Lehrstabsoffizier für Militärgeschichte an der Offizierschule des Heeres in Dresden.

Darüber hinaus ist er seit einigen Jahren in der Dresdner Kommunalpolitik aktiv und engagiert er sich bereits seit längerer Zeit ehrenamtlich im Bereich der Erinnerungskultur, so unter anderem beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., im Temporären Ausschuss für Erinnerungskultur der Landeshauptstadt Dresden sowie in der AG 13. Februar.

Er verfügt daher über umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Projektarbeit/Projektsteuerung, Erwachsenenbildung sowie in der internationalen Jugendarbeit (u.a. als Leiter zweier Jugendbegegnungen in St. Petersburg 2003 und 2005).

Holger Hase ist Gründungsmitglied des Vereins und seit 2014 Vorsitzender von Denk Mal Fort! e.V. Seine Interessenschwerpunkte sind die Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, deutsche Demokratiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert sowie Erinnerungs- und Sepulkralkultur.

Justus H. Ulbricht
Geschäftsführer

Geboren 1954 in Coburg, verschlug es mich mit vier Jahren in den Kölner Raum, wo ich bei Eltern (†1963, 1965) und Pflegeeltern langsam größer wurde. Nach Abitur (1973) und Wehrdienst (1973/74) ging es nach Tübingen zum Studium der Geschichte, Germanistik und Pädagogik (Staatsexamen Lehramt, 1978). Kurz beim SDR (Jugendsendung POINT) zurück ins Rheinland, dann in die Nähe Bremens, wo sich 16 Jahre als Hausmann und freier Wissenschaftler anschlossen.

1995 nach Weimar gerufen, arbeitete ich bis 2009 in der Klassik Stiftung Weimar (KSW), Abt. Forschung und Bildung, später Kolleg Friedrich Nietzsche. Über Jahre war ich im Team einer Internationalen Sommeruniversität an der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar und Kursleiter eines Schülerprojekts an der KSW, das ich weiterhin leite.

Im Jahre 2009 zog ich zusammen mit meiner (zweiten) Frau nach Dresden, war wieder freiberuflich tätig, dazwischen 2,5 Jahre an der Universität Magdeburg (Forschungsstelle Moderne Regionalgeschichte), zudem Freier Mitarbeiter der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. 2016 bis 2020 war ich Geschäftsführer des Dresdner Geschichtsvereins und Redakteur der Geschichtszeitschrift „Dresdner Hefte“.

Projektarbeit, Kooperationen, Herausgeberschaften und eine umfangreiche publizistische Tätigkeit durchziehen meine Biografie. Zentraler Anspruch war immer die Vermittlung wissenschaftlich generierten Wissens in die außerakademische Öffentlichkeit – und das Selbstverständnis, auch als „objektiver“ Wissenschaftler ein politisch verantwortlicher Mensch zu sein, also Position in gesellschaftlichen Debatten zu beziehen.

Interessen- und Forschungsschwerpunkte: Kulturgeschichte des deutschen Bürgertums 1800 bis heute; Geschichte der Jugendbewegung, der Völkischen Bewegung, Religionsgeschichte der Moderne, Fragen politischer und kultureller Identität, Demokratiegeschichte, Denkmals- und Erinnerungskultur.

Sebastian Kieslich
Schatzmeister

Sebastian Kieslich stammt aus Magdeburg, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Als Kind und Jugendlicher war er sieben Jahre lang Dresdner Kapellknabe. In den Jahren 1998 und 1999 war er als Missionar auf Zeit in einem Rehabilitationszentrum für suchtkranke wohnungslose Menschen in London tätig.

Nach Abschluss seines Studiums der Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Neuerer/Neuester Geschichte an der TU Dresden arbeitete er von 2004 bis 2006 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des sächsischen Landtagspräsidenten Erich Iltgen. Von 2006 bis 2008 war er stellvertretender Pressesprecher des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft und anschließend Leiter von Abgeordnetenbüros im Bundestag und im Sächsischen Landtag.
 
2012 stieg Sebastian Kieslich beim Caritasverband für Dresden e.V. ein – zunächst in der Verwaltung der Sozialstation und ab 2015 als Referent im Bereich Fundraising sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Seit 1. April 2019 ist er Rektor des Bildungsguts Schmochtitz Sankt Benno, dem Bildungs- und Tagungshaus des Bistums Dresden-Meißen. Zugleich leitet Sebastian Kieslich die Katholische Erwachsenenbildung Sachsen und vertritt die Katholische Kirche im Landesbeirat Erwachsenenbildung des Freistaates Sachsen.

Als Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden war er von 2009 bis 2014 insbesondere im Kulturausschuss engagiert. Sein Interesse galt hier besonders der Erinnerungs- und Gedenkkultur. Dabei initiierte er erfolgreich den Antrag zur Förderung des Aufbaus der Gedenkstätte Busmannkapelle. Des Weiteren setzte er sich für ein würdiges Gedenken der Friedlichen Revolution 1989 in Dresden ein, woraus zum Beispiel der Dresdner Revolutionsweg resultierte.

Heike Richter
Beisitzerin

Als gebürtige Dresdnerin ist meine Familiengeschichte geprägt von den Kriegserlebnissen meiner Familie, die die Luftangriffe der Alliierten in den Februartagen 1945 im Zentrum von Dresden miter- und überlebt haben.

Folgerichtig spielt die Erinnerungskultur mit all ihren Facetten eine wichtige Rolle in meinem Leben. Einen besonderen Platz nehmen dabei die Friedhöfe Dresdens ein. Sie gehören mit ihren historischen Grabanlagen, Denkmalen und altem Baumbestand zum Gedächtnis unserer Stadt.

Als Mitbegründerin mehrerer Friedhofsfreundeskreise und des Vereins Denk Mal Fort! e.V. kann ich meiner Leidenschaft frönen und biete zudem seit mehreren Jahren Friedhofsführungen zum Thema Kriegsgräber an.

Tina Schnabl
Beisitzerin

Die gebürtige Olbernhauerin (*1980) lebt seit 2005 in Dresden. Sie ist Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen und arbeitete viele Jahre als Medizinische Fachangestellte interdisziplinär im ambulanten und stationären Bereich.

In ihrer Freizeit engagiert sie sich sie seit über 20 Jahren im Amateurtheater, erst im Erzgebirge und später in Dresden. Neben dem Interesse für Kunst und Kultur schlägt ihr Herz für die raue Landschaft Nordskandinaviens, welche jährlich autark zu Fuß entdeckt wird.

Tina Schnabl ist seit 2021 Mitglied im Vorstand von Denk Mal Fort! e.V.
Ihre Interessenschwerpunkte sind die Grabanlagen aus dem Ersten Weltkrieg, die damit verbundenen Geschichten und Feldpost sowie die historischen Geschehnisse auf politscher Ebene des 19. und 20. Jahrhunderts. Besonders wichtig ist ihr politische Bildung und deren Vermittlung.

Dr. Johannes Schulz
Beisitzer

Johannes Schulz, gebürtiger Frankfurter, aufgewachsen im kurpfälzischen Mannheim und seit bald einem Vierteljahrhundert nicht gebürtiger, aber überzeugter Dresdner. Nach Abitur am katholischen Ursulinen-Gymnasium in Mannheim folgte der zehnmonatige Wehrdienst in Leipzig. Danach Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der TU Dresden.

Die Liebe zur Vergangenheit als Schüler bei der erfolgreichen Teilnahme am Geschichtswettbewerb der Körber-Stiftung entdeckend, folgte im Studium die Verbindung zwischen quellensättigender Geschichts- und systematisierender Politikwissenschaft im Feld der Verfassungsgeschichte und -theorie. Promotion am Lehrstuhl für Politische Theorie an der TU Dresden mit einer Arbeit zur Gründungsverfassung der DDR und den in ihr enthaltenen Geltungsansprüchen.

Der berufliche Werdegang führte als Redenschreiber in das Sozialministerium, dann Wechsel in die Landeshauptstadt Dresden und dort im Büro der damaligen Oberbürgermeisterin Helma Orosz maßgeblich an der Neuausrichtung des städtischen Gedenkens zum 13. Februar 1945 (AG 13. Februar/Menschenkette) beteiligt.

Weitere Station in der Stadtverwaltung ist das Kulturamt: Erneut sich mit Erinnerungskultur und Geschichtspolitik beschäftigend, Konzeption des städtischen Gedenkkonzeptes, Durchführung zahlreicher Gedenkveranstaltungen sowie Konzeption und/oder Entwicklung von unterschiedlichen Projekten historisch-politischer Bildung: Planspiel zur Friedlichen Revolution, Fotowalk zur Ostmoderne, Audiowalk Gedenkstätte Bautzner Straße.

Derzeit dienstlich auf eigenem Wunsch mit dem Thema Kriminalprävention wieder mehr in der Gegenwart verhaftet, ehrenamtlich Fortsetzung einer intensiven Leidenschaft: Geschichte vermitteln!

Uljana Sieber
Beisitzerin

Geboren (1971) und aufgewachsen in Dresden, bin ich seit jeher an der Geschichte meiner Stadt interessiert, die sich nicht nur an bekannten Orten, Gebäuden, Denkmalen offenbart. Streifzüge in unsere Vergangenheit sind meine Leidenschaft, die ich nach einer 1990 abgeschlossenen Ausbildung zum Theatertischler an der Semperoper zu meinem Beruf machte. Während des Studiums der Neueren und neuesten Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie beschäftigte ich mich schwerpunktmäßig mit russischer/sowjetischer und ostdeutscher Geschichte sowie der Genese autoritärer und totalitärer Systeme Mittel- und Osteuropas.

Als freie Mitarbeiterin (2005-2010) in der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten oblagen mir u.a. umfangreiche Recherchen zu deutschen Kriegsgefangenenlagern für sowjetische Kriegsgefangene sowie zu Grabstätten sowjetischer Bürger in Sachsen. Als freie Historikerin forschte ich zu Aspekten der Erinnerungskultur in Dresden nach der Bombardierung am 13. Februar 1945 für die University of Kent/Canterbury sowie die Dresdner „Historikerkommission zu den Luftangriffen auf Dresden zwischen dem 13. und 15. Februar 1945”. Parallel folgte ich meinem kulturellen Interesse und arbeitete von 1993 bis 2000 als freie Presse-Rezensentin für den Bereich Bühne und in der Redaktion bei der Dresdner Medien Verlags GmbH.

2011 übernahm ich die Leitung der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden und setze mich in meiner Tätigkeit für die spartenübergreifende Vernetzung lokaler, regionaler und europäischer Partner ein. In diesem Sinne übe ich auch meine Tätigkeit als Sprecherin für Erinnerungskultur des Netzwerks Kultur Dresden aus. Im Verein Denk Mal Fort! wirke ich mit Freude am Freilegen verborgener Zeitschichten und damit verbundener Erinnerungen mit.