Unter dem Titel „Sieben Schubkarren – Sind wir nicht alle Sternenstaub?“ stellte der Künstler Gerhard Rossmann vom 4. September bis zum 4. Oktober 2020 in der ehemaligen Trauerhalle des Nordfriedhofes aus.
Als „Crossover zwischen Wohnzimmer, Friedhof und Grabkammer“ beschrieb der Wuppertaler Künstler Rossmann selbst seine Installation in der Trauerhalle des Nordfriedhofes. Neben den namensgebenden sieben Schubkarren waren sieben chemische Verbindungen, sieben Stehlampen, sieben mehr oder weniger bequeme Sessel, sieben golden gerahmte Wandspiegel, Grabsteinfragmente von aufgelassenen Gräbern, ein 777 Liter fassendes Aquarium mit einem Meteoriten, das Feuchtpräparat eines Gehirns, ein Bettgestell, 33 Totenhemden und sieben Tonnen Erde vertreten.
Von Woody Allen über Iris Berben und Karl Marx bis Seneca stammten die Zitate, die auf den Totenhemden zu finden waren. „Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt“, sagte einst Bertolt Brecht. Rossmann trifft damit den Zentralnerv von Erinnerungskultur, denn nicht umsonst ist das Brecht-Zitat ein häufig gewählter Text bei Todesanzeigen.
Größtes Einzelobjekt der Installation war das Aquarium. In dem mit Wasser gefüllten Becken lagerte ein großes, imaginäres Bruchstück des vor 160.000 Jahren im Schweizer Jura nieder gegangenen Twannberg-Meteoriten. Dies diente Rossmann als Verweis auf die kosmische Herkunft alles Irdischen bis hin zum Menschen, der aus Überresten längst erloschener Himmelskörper – aus Sternenstaub – entstand.