In diesem Jahr setzen wir unsere Tradition fort und bieten aus unserem Verständnis einer bürgerschaftlich geprägten Erinnerungskultur heraus zwei Gedenkveranstaltungen an.
Wir beginnen um 11 Uhr auf dem Heidefriedhof und werden danach um 16 Uhr auf dem Altmarkt an die Ereignisse im Februar 1945 erinnern.
Die Veranstaltungen stehen allen Dresdnerinnen und Dresdner offen. Wir bitten darum, von politischen Willensbekundungen Abstand zu nehmen und sich dem Anlass angemessen und würdevoll zu verhalten.
Gedenken auf dem Heidefriedhof
Seit 2016 beteiligen wir uns mit Gedenkveranstaltungen zum 13. Februar auf der Memorialanlage für die Luftkriegstoten des Heidefriedhofes an der Dresdner Erinnerungskultur. Diese verstehen wir als Angebot von erinnerungskulturell engagierten Bürgern an die Dresdner Bevölkerung. Daher verzichten wir auf Kränze und den jahrzehntelang gepflegten Ritus der protokollarischen Kranzniederlegung an der Gedenkmauer.
Für uns stehen die Toten im Mittelpunkt des Erinnerns, deren Gräber in der DDR-Zeit anonymisiert und in eine ideologisch ausgerichtete Gedenkanlage intergiert wurden. Gleichwohl setzten wir dieses Erinnern in Beziehung zum Gesamtgeschehen des Zweiten Weltkrieges und den Verbrechen des Nationalsozialismus. Darüber hinaus wollen wir einen Bezug zum aktuellen Geschehen in der Ukraine herstellen.
Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr an der Skulptur „Tränenmeer“ am Beginn der Memorialanlage für die Luftkriegstoten. Nach einer Einführung durch unseren Vorsitzenden Holger Hase wird an den Stationen „Tränenmeer“, „Stelenkreis“ und „Aschegrab“ Musik erklingen und es werden zum Anlass passende Texte vorgetragen. Zum Abschluss erfolgt die Niederlegung einzelner weißer Rosen am Aschegrab. Damit kann jeder Veranstaltungsteilnehmer individuell der Toten gedenken.
Gedenken auf dem Altmarkt
Auf dem Dresdner Altmarkt wurden nach den Luftangriffen vom Februar 1945 die Leichen von 6865 Menschen verbrannt. Die Asche brachte man anschließend auf den Heidefriedhof und bestattete sie im dortigen Aschegrab auf der Memorialanlage. Nachdem über Jahrzehnte eine Erinnerungsstätte am Altmarkt selbst fehlte, gab es nach 1990 verschiedene Bemühungen einer Zeichensetzung im öffentlichen Raum, die mehr oder weniger kontrovers in der Stadtgesellschaft diskutiert wurden. Vor wenigen Wochen geriet der Altmarkt erneut in den Fokus des öffentlichen Interesses, da durch einen Fehler der Stadtverwaltung Dresden das 2009 dort eingeweihte Denkmal beseitigt wurde.
Wir wollen mit unserer Veranstaltung sowohl auf das historische Ereignis als auch auf die Ambivalenzen des Erinnerns an dieser Stelle hinweisen. Der Schauspieler Tom Quaas wird zum Tag passende Texte rezitieren, der katholische Studentenpfarrer Michael Beschorner SJ ein geistliches Wort sprechen. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung vom VICA Ensemble (Chor) unter Leitung von Richard Stier. Es werden Werke von Mendelssohn Bartholdy, Mauersberger, Vogt und Bach vorgetragen.