Ausstellungseröffnung, 10.9.2023, 11 Uhr, Kapelle Nordfriedhof Dresden, Kannenhenkelweg 1, 01099 Dresden
Es spricht Gwendolin Kremer, Kuratorin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kunstbesitz der Technischen Universität Dresden.
Öffnungszeiten der Ausstellung: 10.9. – 24.9.2023, jeweils Samstag und Sonntag, 14-18 Uhr.
„Wir müssen uns Sisyphos als
einen glücklichen Menschen vorstellen“ Albert Camus, Der Mythos des Sisyphos, 1942 in seinem Buch.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen.“
Sisyphosarbeit: Das geflügelte Wort ist quasi naturwüchsig im alltäglichen Sprachgebrauch verankert. Die sich alltäglich wiederholende Mühsal des antiken Sisyphos steht geradewegs idealtypisch für schwere, fordernde Arbeit im Spätkapitalismus und dessen Glücksversprechen. Wer Sisyphos war oder was ihn zu diesem Schicksal verdammte, muss dabei gar nicht gewusst werden. Wofür er steht, ist klar: Die menschliche Sehnsucht nach einem Lebenssinn, dem sinnvollen Handeln im Hier und Jetzt, das verbunden ist mit der Hoffnung auf einen metaphysischen Wert. Die Aussicht auf ein besseres Morgen verleiht dem tagtäglichen Abrackern, dem geschäftigen Warten, dem nervösen Zen die Absolution. Aber Sisyphos kommt nie ins Morgen, sondern ist immer wieder dazu verdammt, von vorn zu beginnen. Kurz bevor er das Ziel erreicht hat. Jeden Tag. Für immer.
Karen Packebusch setzt in ihren Arbeiten die existenziellen Themen wie die Suche nach einem Lebenssinn, einem vernünftigen Handeln oder dem Weg zum Glück ins Bild: Die Hoffnung aufs glücklichere Morgen bzw. dem zuweilen absurd anmutenden Kampf darum im schweißtreibenden Heute oder dem ewigen Warten auf die baldige Erlösung setzen die inhaltlichen Schwerpunkte der Ausstellung machen von Karen Packebusch.
Die Ausstellung wird durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Dresden gefördert.